Ein alarmierender Bericht wirft ein neues Licht auf die Folgen eines sitzenden Lebensstils für junge Erwachsene. Laut einer aktuellen Studie, die in Colorado durchgeführt wurde, verbringen Millennials durchschnittlich über 60 Stunden pro Woche im Sitzen. Das Ergebnis: Ein solcher Lebensstil kann das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen und den Prozess des vorzeitigen Alterns beschleunigen.
Die zentralen Ergebnisse der Studie
Die Forscher untersuchten Daten von 1.000 Teilnehmern, darunter 730 Zwillingspaare, um die Auswirkungen langer Sitzzeiten auf die Gesundheit zu analysieren. Zwei Hauptindikatoren für das Altern wurden dabei untersucht: der Body-Mass-Index (BMI) und die Cholesterinwerte.
Die Ergebnisse zeigen, dass selbst die Erfüllung der minimal empfohlenen 20 Minuten täglicher körperlicher Aktivität nicht ausreicht, um die negativen Folgen eines überwiegend sitzenden Lebensstils auszugleichen. Teilnehmer, die durchschnittlich 8,5 Stunden oder mehr pro Tag im Sitzen verbrachten, hatten ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre und metabolische Erkrankungen. Besonders betroffen waren jene, die wenig bis gar keine intensiven Übungen wie Laufen oder Radfahren in ihren Alltag integrierten.
Wie beeinflusst Sitzen unsere Gesundheit?
Die Studie fand heraus, dass selbst bei moderater körperlicher Aktivität, wie 80 bis 160 Minuten pro Woche, das Sitzen schwerwiegende Auswirkungen auf den Körper hat. Probanden, die 30 Minuten intensives Training täglich ausführten, wiesen ähnliche Cholesterinwerte und BMIs auf wie fünf bis zehn Jahre jüngere Personen mit vergleichbaren Sitzzeiten.
Besonders aufschlussreich war die Untersuchung der Zwillinge: Unterschiede in den Lebensstilen – wie die Häufigkeit und Intensität von Bewegung – hatten einen stärkeren Einfluss auf die Gesundheit als genetische Faktoren. Der Austausch von Sitzzeit durch Bewegung zeigte signifikante Verbesserungen bei den Cholesterinwerten.
Ein Weckruf für die Gesellschaft
Die Autoren der Studie betonen, dass politische Entscheidungsträger die aktuellen Empfehlungen für körperliche Aktivität überdenken sollten. Sie schlagen vor, konkrete Grenzwerte für das tägliche Sitzen zu definieren, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vorzeitigem Altern zu minimieren.
Informationsquelle: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0308660